... Er ist Autodidakt und im Werdauer Malzirkel bei dem Maler Erhart Ernst hat er künstlerisch Rat und Gleichgesinnte gesucht. Seine künstlerischen Arbeiten wurden in dieser Zeit gespeist von seiner Weisheitsliebe, sprich seinen philosophischen Kenntnissen und dem Widerwillen gegen Philistrosität der Gesellschaft und visuell-formell durch die Landschaftsdarstellung eines Caspar David Friedrich, dem größten Landschaftsmaler der deutschen Romantik. In diesen anfänglichen bildnerischen Ähnlichkeiten lag eine innige Seelenverwandschaft.

Das Gefühl der Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt wird ebenso tief und schmerzhaft empfunden. Die in der gesellschaftlichen Wirklichkeit verlorengegangene Harmonie wird durch eine phantastische Versenkung in die Natur wiedergefunden - sowie das Bemühen, den Menschen durch eine neue, wenn auch sehr stark subjektive Interpretation der Natur, einer kosmisch-weiten und dabei sittlich tiefgründigen Weltsicht zuzuführen. In der poetischen Landschaft trifft das Unendliche mit dem Endlichen, Idee mit Wirklichkeit zusammen und vermählt sich Transzendentes mit Irdischem.

Frank Winkelmanns intensive Beschäftigung mit den Weltreligionen: Buddhismus, Islam und dem Christentum führte ihn ebenso zu der Erkenntnis, daß die Kunst aus dem Inneren des Menschen hervorgehen muß, ja von seinem sittlich-religiösen Wert abhängt. Seine Meditationen - denn sein malerisches Schaffen ist Meditation - spielen mit illusionistischen Momenten und einem Zusammenfügen von Elementen urwüchsiger Natur zu dramatischen, irrationalen, phantasiereichen und traumhaft schönen wie ebenso grauenhaft abstoßenden „Menschenlandschaften". Sie führen uns in die natürlichen Abgründe und unterirdischen Welten unseres Planeten und in die innere vielschichtige Seelenwelt des Menschen.